Betriebliches Gesundheitsmanagement: Pflicht oder Kür?
By Bernie Tewlin, März 2022
Unsere Gesundheit war in den letzten zwei Jahren eines der führenden Themen in der Gesellschaft. Was vielen Führungskräften und Personalverantwortlichen zu wenig bewusst ist: Fitness und Wohlbefinden der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben einen direkten Einfluss auf den Unternehmenserfolg. Erfahren Sie hier, was Sie unternehmen können.
ARBEIT wird in der Schweiz grossgeschrieben. Das kleine Land in der Mitte Europas identifiziert sich unter anderem durch seine Schaffenskraft. Seit 1815 mit der Neutralität «bewaffnet», liegt der Fokus auf Industrie, Dienstleistungen und internationalen Beziehungen. Diese Strategie und der Aufbau eines funktionierenden Sozialversicherungs-Netzes, machte uns zu einem der reichsten Länder der Welt. Erst dank diesem Wohlstand können wir uns vertieft mit der Gesundheit der Mitarbeitenden befassen.
Was ist betriebliches Gesundheitsmanagement, kurz BGM?
BGM befasst sich systematisch und umfassend mit der Gesundheit der Belegschaft. Gemäss dem Wirkungsmodell1 der Gesundheitsförderung Schweiz, beeinflusst BGM verschiedene Unternehmens-Umfelder: Arbeitsorganisation & Aufgabengestaltung, Soziale Beziehungen & Führung, Ergonomie & Arbeitsplatzgestaltung, infrastrukturelle Gesundheits-Angebote, Steuerung & Management und persönliche Kompetenzen. Diese Aufzählung zeigt, welch starke Wirkung unser persönliches Wohlbefinden auf die Qualität der Arbeit hat. Dabei spielt immer der Aufbau von Ressourcen und damit direkt verbunden der Abbau von Belastungen eine tragende Rolle.
Weshalb ist BGM wichtig?
Betreibt ein Unternehmen systematisch BGM, kann es davon ausgehen, dass sich die psychische und körperliche Gesundheit der Mitarbeitenden stark verbessert. Dieser Umstand hat eine direkte Wirkung auf die Arbeitszufriedenheit, die Bindung zum Unternehmen und das Engagement – kurz: auf die Motivation der Belegschaft. Absenzen und Fluktuation nehmen ab, Produktivität und Sicherheit wie auch Innovation steigen. Diese Veränderungen kommt der Qualität zugute und wird auch von den Kunden positiv wahrgenommen werden, was einen direkten Einfluss auf die Reputation, die Kultur im Betrieb und nicht zuletzt den Unternehmenserfolg hat. Managerinnen und Manager, die bisher mit einem Lächeln auf BGM geschaut haben, wird es interessieren, dass die aufgeführten Zusammenhänge wissenschaftlich belegt sind.
Was ist Pflicht, was Kür?
Wie bei allem stellt sich auch bei BGM die Frage nach Aufwand und Ertrag. Betriebliches Gesundheitsmanagement systematisch zu betreiben oder gar ein Label anzustreben, ist ein anspruchsvoller Prozess und mit personellen und unternehmerischen Ressourcen verbunden. Dieser Weg lohnt sich erst ab einer gewissen Unternehmensgrösse. Aber auch in kleineren Unternehmen kann auf das Wohlbefinden geachtet werden. Dabei spielen der gesunde Menschenverstand und die Wertschätzung eine entscheidende Rolle. Fragen Sie Ihre Mitarbeitenden was sie sich wünschen und wo gerade «der Schuh drückt». Vielfach sind ein offenes Ohr oder kleine Anschaffungen wie ein Stehtisch oder eine Dusche für das Joggen über Mittag bereits wirksame Verbesserungen. Auch die Art und Weise wie das Management kommuniziert, Freiheiten gewährt und die Partizipation fördert hat einen starken Einfluss auf die Psyche und Zufriedenheit. Sich null Gedanken zur Gesundheit der Belegschaft zu machen ist keine Option.
Die passende BGM-Beratung finden
Die Gesundheitsförderung Schweiz bildet akkreditierte Beratende aus. Wer sich für Themen wie BGM, das Label Friendly Work Space2 oder Mitarbeitendenbefragungen interessiert, findet in der Datenbank passende Beraterinnen und Berater. Der Autor dieses Blogs ist ebenfalls akkreditiert und steht Ihnen bei Fragen sehr gerne unverbindlich mit Rat und Tat zur Seite.
Wer als Führungskraft oder Personalverantwortliche/r in einem Land wie der Schweiz keine Zeit für die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter findet, sollte womöglich die Aufgabe wechseln.
1Informationen zum Wirkungsmodell der Gesundheitsförderung Schweiz finden Sie hier.
2Erfahren Sie mehr zum Label Friendly Work Space.
Kümmern Sie sich bereits um Ihr betriebliches Gesundheitsmanagement? Lassen Sie es uns wissen in einem Kommentar.