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10 Jahre Executive Search – was meine Reise so spannend macht.

Meine 10-jährige Reise im Executive Search ist eine Feier der menschlichen Vielfalt und Einzigartigkeit, in der Vertrauen und Wertschätzung die Grundlage für erfolgreiche Beziehungen bilden.

Von Pamela Wolf, Februar 2024

Bei da professionals feiern wir dieses Jahr unser 50-Jahre-Jubiläum. Gleichzeitig darf ich auch ein persönliches Jubiläum verkünden: Seit stolzen 10 Jahren arbeite ich im Bereich Executive Search, 5 davon als Office Managerin im Jobsharing bei da professionals und Dr. Thomas A. Biland Executive Search. In diesem Blogbeitrag möchte ich mit Ihnen teilen, was mich an diesem menschenbezogenen Business so fasziniert.

Der Mensch hat mich seit jeher begeistert. Bereits im Kindesalter war ich von der Tatsache fasziniert, dass kein Mensch wie der andere ist. Es gibt über 8 Milliarden Menschen auf der Welt – und jeder ist ein Unikat.

Diese Vielfalt zeigt sich in unzähligen Facetten – sei es durch äusserliche Unterschiede wie Hautfarbe, Augenfarbe und Körperbau oder durch soziale Unterschiede wie kultureller Hintergrund, Bildungsniveau, Beruf, Prägungen und persönliche Erfahrungen. Diese erstaunliche Vielfalt bereichert nicht nur unsere Gesellschaft, sondern auch meine tägliche Arbeit mit den unterschiedlichsten Individuen. In meinem Fall sind es Stellensuchende und Kund:innen.

Erste Eindrücke am Telefon

Wenn ich zum ersten Mal mit Kandidat:innen spreche, geschieht dies meistens am Telefon. Dabei erhalte ich einen ersten akustischen Eindruck, der sich aus vielen kleinen Puzzleteilen zusammensetzt: Wie sympathisch ist mir die Person? Verstehe ich gut, was sie sagt? In welchem Tempo spricht sie? Wie einfach oder kompliziert gestaltet sich die Terminfindung? Was für ein Bild des Menschen am anderen Ende des «Drahts» entsteht vor meinem inneren Auge? Dabei kann es ehrlicherweise sehr wohl sein, dass ein vorgefertigtes Bild entsteht – positiv oder negativ. Wichtig finde ich, dass wir, die mit Menschen arbeiten, uns darüber bewusst sind, dass dies auch uns passieren kann.

Eine persönliche Begegnung lässt sich durch eine virtuelle nie ganz ersetzen. Spätestens nach dem ersten Gespräch via Telefon und Video-Call laden wir Kandidat:innen deshalb zu einem physischen Treffen in unsere Büroräumlichkeiten ein.

Ich selbst bin auch immer gespannt auf die erste persönliche Begegnung. Denn obwohl sich der Eindruck aus dem ersten Telefonat oft bestätigt, wird er beim persönlichen Zusammentreffen durch viele weitere Eindrücke ergänzt – und manchmal werden Erwartungen im Sinne des Überraschungseffekts gänzlich über den Haufen geworfen. Diese Abweichungen meiner ursprünglichen Einschätzungen faszinieren und verblüffen mich immer wieder aufs Neue. Und erinnern mich daran, dass der Mensch sich nicht einfach mit einem ersten Eindruck erfassen und einordnen lässt. Schon die Gründerin des Unternehmens da professionals, Denise Ammann, hat darum immer wieder Demut im Umgang mit Mitmenschen propagiert.

Es muss menscheln!

Bei einem persönlichen Treffen erleben wir das Zusammenspiel von Optik, Mimik, Gestik, Ausstrahlung und Sprache. Körpersprachliche Signale wie Händedruck und Körperhaltung geben uns einen Eindruck, den wir nur im persönlichen Kontakt abholen können. Wir wollen die Chemie spüren. Es muss menscheln!

Die persönliche Begegnung ist für mich immer spannend, beantwortet verschiedene Fragen und lässt mich reflektieren: Stimmt die visuelle Vorstellung, die ich nach dem Telefonat hatte, mit der physischen Präsenz der Person überein? Ist die Stimme der Person dieselbe, jetzt, wo sie persönlich vor mir steht? Welchen Eindruck gewinne ich aufgrund der bildlichen Wahrnehmung? Ertappe ich mich dabei, dass ich Vorurteile habe oder hatte?

Am Ende muss die Chemie zwischen den Kandidat:innen und den Kund:innen stimmen. Wir als Personalagentur treffen lediglich eine Voreinschätzung im Namen unserer Kunden – die eigentliche Begegnung zwischen den beiden Seiten entscheidet letztlich über die Passung. Gelegentlich funktioniert die Chemie trotz des besten Eindrucks nicht – leider.

Begleitung durch den ganzen Bewerbungsprozess

Ein wichtiger Teil der Arbeit im Office Management ist es, Kandidat:innen zu begleiten und zu unterstützen. Ein herzlicher Empfang und ein auflockernder Spruch helfen dabei, Nervosität abzubauen.

Wir möchten, dass sich Kandidat:innen bei uns wohlfühlen. Wir vom Office Management sind ihre ersten Ansprechpartner. Wir bereiten sie auf das erste Gespräch mit unserem Consultant vor und können manche Fragen bereits im Vorfeld beantworten.

Die Eindrücke, die wir dabei gewinnen, teilen wir auch mit unseren Consultants. Das kann ihnen den Einstieg ins Interview erleichtern.

Durch die Koordination des Bewerbungsprozesses lerne ich Kandidat:innen immer besser kennen und mache mir im Laufe des Prozesses ein eigenes Bild im Hinblick auf den Match zum Unternehmen und zur entsprechenden Position.Der direkte Vergleich mit anderen Bewerbenden ist ebenfalls spannend. Während eine Kandidatin die erforderlichen beruflichen Erfahrungen mitbringt, passt eine andere vielleicht von ihrer Persönlichkeit her besser zu unserem Kunden. Welches Kriterium wird am Ende höher gewichtet? Natürlich fiebere ich (innerlich) auch immer etwas mit den Kandidat:innen mit.

Die Freude, gute Nachrichten zu überbringen…

Ein kleines Highlight in meinem Berufsalltag ist, wenn ich Kandidat:innen mitteilen darf, dass sie zum Interview mit dem Kunden eingeladen werden. Die unterschiedlichen spontanen und positiven Reaktionen darauf inspirieren und freuen mich immer wieder aufs Neue.

Die Rückmeldung, dass Kandidat:innen nicht zum Interview eingeladen werden, übermitteln unsere Consultants meist persönlich. Ich habe das Privileg, in diesem Bereich ausschliesslich positive Nachrichten überbringen zu dürfen.

… und die Kunst, mit Enttäuschung umzugehen

Natürlich betreuen wir vom Office Management aber auch die Kandidat:innen, für die es dieses Mal mit der Stellenzusage nicht geklappt hat. Die besonders Enttäuschten erhalten von uns auch mal ein «Trösterli» in Form von Pralinés. Noch wichtiger ist aber das Debriefing durch unsere Consultants. Es soll für die Kandidat:innen ein Lernprozess sein: Weshalb konnten sie nicht überzeugen? Was können sie beim nächsten Bewerbungsprozess (noch) besser machen?

Fazit: Die Reise darf weitergehen!

Meine 10-jährige Reise im Bereich Executive Search ist geprägt von der Begeisterung für die Vielfalt und Einzigartigkeit der Menschen, die ich über all die Jahre kennenlernen durfte. Nicht selten entsteht aus einem ersten geschäftlichen Kontakt eine gewisse persönliche Beziehung. Vertrauen und Wertschätzung ist das A und O in meinem Beruf, was gut zu meinen eigenen Wertvorstellungen passt.

In einer Welt, die von virtueller Kommunikation, Instagram-Filtern und Künstlicher Intelligenz geprägt ist, rückt der Mensch scheinbar und leider in den Hintergrund. Doch in unserer Firma steht er noch immer im Mittelpunkt. Ich hoffe, dass dies auch weiterhin so bleibt und dass ich Kandidat:innen in ihrer Vielfalt noch lange persönlich begleiten darf. Der menschliche Austausch ist für mich noch immer der schönste Aspekt meines Berufs.