Recruiting Horror – Geschichten, die uns das Fürchten lehrten
Halloween ist die Zeit des Gruselns und der Gespenster – doch im Recruiting stossen wir das ganze Jahr über auf Situationen, die wir lieber nicht wiederholen möchten. Keine Sorge, wir haben unsere Erlebnisse für diesen Einblick ein klein wenig überspitzt. Hier ein kurzer Blick in unsere „Recruiting-Albträume“ und was wir daraus lernen können.
Von Laura Pohl, Oktober 2024
1. Shapeshifter – Die wandelbaren Kandidat:innen
Immer wieder treffen wir auf Bewerbende, die sich mit einer gesunden Portion Flexibilität für mehrere, völlig unterschiedliche Positionen bei uns bewerben – und das am liebsten gleichzeitig. Als vielseitig interessierte Person kann ich nur zu gut nachvollziehen, dass man sich von verschiedenen Profilen angesprochen fühlt. Dennoch sollte man im Hinterkopf behalten, dass die eigenen Bewerbungen sich idealerweise ergänzen sollten. Motivationsschreiben, die die persönliche Abenteuerlust oder den antizipierten Quereinstieg ein wenig ausführen, sind dabei eine grosse Hilfe. Besonders seltsam wird es, wenn die Person nicht einmal bemerkt, dass sie für beide Positionen mit derselben Ansprechperson in Kontakt steht.
Unser Tipp: Wandelbarkeit ist toll, aber dabei unbedingt den Überblick behalten!
2. Fake it till you make it – oder auch nicht…
Zur Überprüfung der Qualifikationen und Leistungen unserer Kandidat:innen sind Referenzen nach wie vor ein wertvolles Mittel. Falsche Referenzen können wie kleine Zeitbomben im Bewerbungsprozess wirken, wenn falsche oder beschönigte Geschichten aus der Vergangenheit nach detaillierter Überprüfung ans Licht kommen. Eine andere Art der Fake-Referenzen haben wir hier zusammengefasst
Hochstaplerei? Nein, danke!
3. Ghosting: Wenn die Kandidatin sich in Luft auflöst
Zu Beginn verläuft alles positiv: Die Kandidatin scheint interessiert, die Gespräche laufen gut und alles scheint zu passen – und dann plötzlich: nichts mehr. Absolute Funkstille. Es ist, als sei die Kandidatin vom Erdboden verschwunden. Wir fragen uns schließlich: „Hatten wir es mit einem Geist zu tun?“ Obwohl das „Ghosting“ eher aus dem Dating-Bereich bekannt ist, gehört diese Art von „Ghosting“ für uns im Recruiting fast schon zum Berufsalltag. Dennoch hinterlässt es bei mir Fragezeichen.
Unsere Bitte an alle, die sich einmal aus einem Bewerbungsprozess „entziehen“ möchten: Ein einfaches „Nein, danke, ich bin nicht mehr interessiert“ schafft Klarheit für alle Beteiligten.
4. Ghosting 2.0: Der Kunde verschwindet
Ghosting ist keine Einbahnstraße: Es gibt auch Kunden, die plötzlich von der Bildfläche verschwinden. Der Prozess ist geplant, die Profile stehen bereit, die Vorschläge sind gemacht – lediglich die Rückmeldung seitens der Kunden fehlt und lässt weiter auf sich warten. Als Recruiterin bleibt nur das Grübeln über das mysteriöse Verschwinden, die Frage, wie man die Kunden zur Kommunikation hätte ermutigen können und vor allem die Hoffnung, dass es unserem Kunden gut geht. Achtung: Auch uns Recruiter:innen wird häufig vorgeworfen, Kandidat:innen zu „ghosten“.
Umso wichtiger ist es, dass allen Bewerbenden mit Respekt begegnet wird. Auch wenn die Rückmeldung vielleicht erst mit Verzögerung eintrifft, sollte man diese Wertschätzung aufbringen.
5. Pandoras Büchse – Wenn sich der vielversprechende Auftrag als Albtraum entpuppt
Ein neues Projekt beginnt, die Vorfreude steigt, die Motivation ebenso. Das Unternehmen ist spannend, das Team aufgeschlossen, die Position herausfordernd und attraktiv. Kaum ist der Startschuss gefallen, öffnet sich „Pandoras Büchse“: Neue Anforderungen, ein tieferes Salärband, ein völlig neuer Zeitrahmen und mehr sind die Folge. Am Ende wird die Position sogar „herabgestuft“, und der ganze Prozess gleicht einem Kampf gegen unsichtbare Kräfte.
So stellt sich heraus, dass auch die besten Anfänge keine Erfolgs-Garantie sind.
6. Der Mandats-Supergau: Schlimmer geht immer
Wahrscheinlich haben alle Recruiter:innen bereits ein Projekt erlebt, in dem einfach alles schiefläuft. Die Erwartungen von favorisierten Kandidat:innen verändern sich ganz spät im Prozess, andere Kandidat:innen springen unerwartet ab und insgesamt läuft es einfach nicht richtig rund. Wenn man denkt, „das war’s“ – taucht ein neues Problem auf. Diese Achterbahnfahrten sind nichts für schwache Nerven, doch sie schärfen den Instinkt, immer nach neuen Lösungen zu suchen.
Neun „Empfehlungen“, wie Sie Ihren Recruiting-Partner:innen garantiert im Gedächtnis bleiben, finden Sie hier.
Fazit
Wer hätte gedacht, dass sich im Recruiting so viele Gruselgeschichten verstecken? Aber ehrlich: Mit klarem Kopf, Gelassenheit und einer Prise Humor lassen sich selbst die größten Schreck-Momente überwinden. Unser Job macht uns Spass, denn wir begegnen tagtäglich spannenden Menschen und Unternehmen. Kleine Abenteuer gehören dazu und sorgen für die nötige Abwechslung. Für Halloween haben wir einfach ein paar „Schreckens-Erlebnisse“ Revue passieren lassen. Wenn Sie neugierig sind auf mehr Geschichten aus dem Recruiting-Alltag oder Unterstützung bei der Kandidat:innen-Suche brauchen: Melden Sie sich bei uns – wir sorgen dafür, dass der Prozess frei von jeglichen Grusel-Erlebnissen bleibt.