Das braucht es für ein starkes Team
By Pamela Wolf, Juni 2021
Ein gutes Team versetzt Berge. Wenn die richtigen Individuen mit den passenden Charakterzügen, Fähigkeiten und Ausbildungen unter den richtigen Rahmenbedingungen zusammenarbeiten, sind sie zu Höchstleistungen im Stande. Hier sind sechs Faktoren, mit denen Führungskräfte ihre Teams stärken können.
#1: Grundhaltung
Wo will unser Team in Zukunft hin? Was ist unsere Vision, das übergeordnete Ziel? Wie kommen wir dort hin? In einem gut funktionierenden Team kennt jedes Teammitglied die Antworten auf diese Fragen. Ein gemeinsames Ziel gibt Sicherheit, Zusammenhalt und Sinnhaftigkeit. Und das wiederum stärkt die Teammoral.
Wenn Teams erfolgreich sein wollen, kommt es auf jeden Einzelnen und jede Einzelne an. Stellen Sie sicher, dass jedes Teammitglied weiss, warum genau er oder sie für dieses Projekt so wichtig ist und was er oder sie zum Erfolg beitragen kann. Fördern Sie einen «Spirit», bei dem Ihre Teammitglieder Ziele erreichen und Projekte zum Erfolg führen wollen, weil sie sich mit dem Unternehmen identifizieren.
Wer es schafft, dies zu leben, kommt damit in eine positive Aufwärtsspirale. Denn wer Herausforderungen gemeinsam meistert und Erfolge gemeinsam feiert, wächst als Team zusammen und ist stärker für die nächste Herausforderung.
#2: Kommunikation
Gut funktionierende Teams pflegen eine offene Kommunikation. Schaffen Sie ein Umfeld, in dem alle Teammitglieder ihre Meinung gleichberechtigt und frei äussern können. Und ganz wichtig: Leben Sie selbst eine offene, wertschätzende und sachbezogene Kommunikationskultur vor. Achten Sie auf Ihre Wortwahl, hören Sie Ihren Teammitgliedern aktiv zu, spiegeln Sie Beobachtungen, hinterfragen Sie Ihre eigenen Überzeugungen und zeigen Sie ehrliches Interesse an Ihren Mitmenschen.
Zu einer guten Kommunikation gehört auch Feedback. Nur, wer regelmässig Rückmeldungen bekommt, kann sich verbessern. Etablieren Sie in Ihrem Team eine Kultur, in welcher der gegenseitige Austausch regelmässig und natürlich stattfindet. Seien Sie konkret und konstruktiv bei Ihren eigenen Rückmeldungen und fördern Sie den Austausch der Mitarbeitenden untereinander. Geben Sie Ihren Teammitgliedern Werkzeuge für ein wertschätzendes Miteinander und sachliche Kritik in die Hände.
#3: Fehlerkultur
Fehler sind enorm wichtig. Sie bringen Lernprozesse in Gang, führen zu Innovation und auf neue Wege. Fehler können beispielsweise Schwachstellen in Prozessen aufdecken oder mögliche neue Lösungsansätze ans Licht bringen. Fehler bergen also die Chance, die Qualität der eigenen Produkte, Abläufe und der Zusammenarbeit zu steigern. Wer hingegen Angst vor Fehlern und den daraus entstehenden Problemen hat, vermeidet Risiken und bleibt immer auf dem gleichen Pfad.
Selbstverständlich sollte jedes Teammitglied die bestmögliche Qualität der Arbeit anstreben, was einer positiven Fehlerkultur keinesfalls im Weg steht. Denn Fehler passieren ohnehin. Wer aber respektvoll und konstruktiv mit ihnen umgeht, stärkt sein Team ungemein.
Lust auf ein spielerisches Experiment? Dann fordern Sie Ihr Team in einem Brainstorming doch mal auf, gezielt Ideen zu sammeln, die im Arbeitsalltag unmöglich funktionieren können. Der abstruseste Vorschlag gewinnt. Und beobachten Sie, zu wie viel Kreativität Ihr Team fähig ist, wenn es die Erlaubnis dafür bekommt.
#4: Struktur
Wer macht was? Wer trägt wofür die Verantwortung? Wer ist im Lead? Wie gehen wir vor? Stellen Sie sicher, dass Ihre Teammitglieder die Antworten auf diese Fragen für jedes ihrer Projekte kennen.
Eine klare Führungs- und Aufgabenverteilung für jede Aufgabe ist ein Schlüssel zum Erfolg. Ihre Teammitglieder können sich so im Alltag voll auf ihre Aufgaben und Stärken konzentrieren, anstatt sich immer wieder mit Grundsatzfragen und Prozessen zu beschäftigen. Übrigens muss und soll die Führungs- und Aufgabenverteilung nicht in Stein gemeisselt sein, sondern flexibel genug, dass sich die Rollenverteilung je nach Aufgabenstellung verändern kann.
Gerade auch, wenn Mitarbeitende zuhause oder remote arbeiten, sind klare Strukturen extrem wichtig. Definieren Sie mit Ihrem Team auch Vereinbarungen über Fragen wie: Wer ist wann erreichbar? Über welche Kanäle kommunizieren wir? Welche Tools nutzen wir, um etwa Aufgaben festzuhalten oder Dokumente zu teilen? Wie halten wir die Ergebnisse unserer Meetings fest?
#5: Humor
Gemeinsam lachen, sich selbst nicht zu ernst nehmen, Herausforderungen spielerisch angehen und auch mal eine komplett andere Perspektive einnehmen: Humor hat viele Facetten und schweisst Menschen zusammen. «Den humorvollen Menschen gelingt es, alle zusammenzuhalten und Gräben zu überbrücken, wenn es Spannungen gibt.» Das sagte der amerikanische Wissenschaftler Jeffrey Johnson, der für die NASA das Verhalten von Teams untersucht hat. Eine seiner Erkenntnisse: Humor beeinflusst den Zusammenhalt entscheidend.
#6: Der Mix
In einem guten Team ergänzen sich die Stärken, Fähigkeiten, Ausbildungen und Persönlichkeiten der einzelnen Teammitglieder. Das bedeutet auch: Nicht alle müssen alles können! Finden Sie die individuellen Stärken jedes und jeder Einzelnen und berücksichtigen Sie sie in der Rollenverteilung. Wenn die Teammitglieder gegenseitig ihre Stärken und Unterschiede wertschätzen, wirkt sich auch dies positiv auf den Zusammenhalt aus.
Behalten Sie die Persönlichkeiten, Stärken und Skills in Ihrem Team auch im Kopf, wenn Sie ein neues Teammitglied einstellen wollen. Suchen Sie nicht nach Klonen Ihrer bisherigen Mannschaft, sondern nach einer Ergänzung.
Was denken Sie, macht ein starkes Team aus? Haben wir einen Punkt vergessen?
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