Gelebtes Employer Branding: Ehrlichkeit statt Eile

In einer Arbeitswelt, in der Tempo und Effizienz oft die oberste Priorität haben, sticht ein Kunde von uns mit einem bewussten und mutigen Schritt hervor. Statt auf Geschwindigkeit setzte man hier auf Menschlichkeit. Auf Augenhöhe. Auf Ehrlichkeit. Eine Entscheidung, die nicht selbstverständlich ist und viel über die Unternehmenskultur verrät. Und gerade deshalb erzählenswert.
Von Laura Pohl, Juni 2025
Die Ausgangslage – verdeckte Suche
Die Situation ist in vielen Unternehmen bekannt: Eine Position soll neu besetzt werden, die betroffene Person ist noch im Unternehmen – in diesem Fall sogar gerade in den Ferien. Aus Gründen der Diskretion sollte die Suche zunächst ohne deren Wissen erfolgen. Eine gängige, durchaus nachvollziehbare Praxis. Man will vorbereitet sein, Übergaben frühzeitig regeln, möglichst nahtlos ersetzen.
Doch irgendwann stellte sich bei der Geschäftsleitung ein Unbehagen ein. Immer lauter wurde die Frage: „Ist das wirklich unser Weg?“
Dann der Strategiewechsel.
Schliesslich fiel die Entscheidung, die laufende Suche vorerst zu pausieren. Die Begründung?
„Wir möchten der betroffenen Person in die Augen schauen, bevor wir ihre Nachfolge planen.“
„Ehrlichkeit ist uns wichtig.“
„Das sind einfach mehr wir.“
Statt vorschnell zu handeln, entschied sich die Geschäftsleitung dafür, zunächst das Gespräch mit der betroffenen Person zu suchen – sobald sie aus den Ferien zurück ist. Erst danach soll entschieden werden, wie es weitergeht. Eine Haltung, die zeigt: Hier wird nicht nur über Unternehmenskultur gesprochen – hier wird sie gelebt. Hier handelt ein Unternehmen dem die Mitarbeitenden wichtig sind.
Zwischenmenschlichkeit vor Tempo
Diese Entscheidung mag aus rein operativer Sicht vielleicht „unpraktisch“ erscheinen. Doch aus kultureller Sicht ist sie goldrichtig. Sie signalisiert: Wir sehen den Menschen. Wir agieren transparent. Wir handeln mit Respekt – auch (und gerade) in schwierigen Situationen.
Solches Verhalten spricht sich herum – intern wie extern. Es prägt das Bild der Arbeitgebermarke. Verankertes Employer Branding wirkt oft nachhaltiger als jede Werbekampagne: Mitarbeitende erleben, dass Werte nicht nur an der Wand hängen, sondern im Alltag zählen.
Warum wir diese Geschichte über Employer Branding erzählen?
Weil sie zeigt, dass Haltung kein Schlagwort ist, sondern ein Kompass.
Weil sie daran erinnert, dass Recruiting mehr ist als Stellenanzeigen, Prozesse und Lebensläufe.
Weil sie beweist, dass Menschlichkeit im Unternehmen nicht verhandelbar sein muss – selbst in Zeiten, in denen „schnell“ oft als besser gilt.
Unser Kunde hat uns mit dieser Entscheidung beeindruckt. Nicht durch Strategie, sondern durch Rückgrat. Und genau deshalb verdient sie einen Platz in unserer Geschichte über gelebtes Employer Branding.
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