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Gerne blicken wir auf unseren Assistenz-Apéro mit dem Titel «Digitalisierung: Bedrohung oder Chance für die Assistenz?» zurück und danken Frau Dr. Nido für das spannende Kurzreferat und allen anwesenden Teilnehmerinnen für den gelungenen Anlass.

Frau Dr. Miriam Nido ist Organisationsberaterin und Arbeitspsychologin, wie auch Partnerin am Institut für Arbeitsforschung und Organisationsberatung (iafob) in Zürich.

Mit ihrem aktuellen Forschungsthema «Arbeitswelt der Zukunft» traf unser Gast den Nerv der Zeit. Bei dieser Gelegenheit hat sie den Assistenz-Beruf genauer unter die Lupe genommen und dabei erläutert, wie sich der Beruf in Zukunft inhaltlich verändern könnte.

Im Zuge der Digitalisierung hat Amazon den Sprachdienst Alexa lanciert, welche auch bald Einzug in Schweizer Büros halten soll. Es ist ein Gerät, das klassische Assistenz-Aufgaben ausführen kann, wie z.B. Büromaterial nachbestellen, Konferenzräume buchen, Telefonkonferenzen und Meetings vereinbaren. Mit diesen Fähigkeiten stellt sich die Frage, ob Assistentinnen bald mit Sprachsystemen konkurrieren. Im Empfangsbereich der Post in Bern gibt Alexa bereits schon Auskunft über die Raumbesetzung.

Frau Nido betont, dass obschon durch die Digitalisierung Routineaufgaben im Administrationsbereich automatisieren werden, Arbeitsplätze nicht zwingend wegrationalisiert werden können. Je höher der Anteil von ad-hoc Aufträgen in einem schnelllebigen Umfeld, umso geringer ist die Gefahr, von künstlicher Intelligenz ersetzt zu werden. Wenn einfache Aufgaben wie die Buchung von Sitzungsräumen zunehmenden von Maschinen gelöst werden, gibt das andererseits den betroffenen Arbeitnehmern mehr Zeit, sich auf komplizierte Sachverhalte zu konzentrieren. Was aber sicher ist: Künstliche Intelligenz wird unseren Arbeitsalltag in den nächsten Jahren beeinflussen. Deshalb ist die richtige Einstellung zu Sprachsystemen wichtig, erklärt Frau Nido. In Zusammenarbeit mit Geräten wie Alexa können Assistentinnen in Zukunft Produktivitätssteigerungen erreichen, und müssen nicht befürchten, dass ihre Funktion auf ein Sprachsystem ausgelagert wird. Um die Kontrolle über die automatisierten Prozesse zu erhalten, sind jedoch technische Kenntnisse von den Assistentinnen gefordert. Unsere Referentin empfiehlt, sich diese proaktiv anzueignen, um für die Zukunft gewappnet zu sein.

Nach Abschluss des Referats folgte eine angeregte Diskussion mit einem klaren Fazit: Alexa mag zwar innert Kürze grosse Mengen an Wissen liefern und Routineaufgaben fehlerfrei ausführen, jedoch ersetzt es nicht die Empathie, welche Assistentinnen im Berufsalltag benötigen, um ihre Vorgesetzte zu managen.