Der selbstverschuldete Fachkräftemangel:
Flexibilität und Umdenken als Schlüssel zum Erfolg
Der Fachkräftemangel ist als Begriff kaum mehr aus unserem Wortschatz wegzudenken. Neben den bereits bekannten, besonders betroffenen Branchen (Bau- und Gastgewerbe, Industrie und Gesundheitswesen) hat er inzwischen auch in vielen weiteren Berufsfeldern, beispielsweise in der Beratung, Fuss gefasst. Obwohl viele Unternehmen den Mangel an qualifiziertem Personal beklagen, stelle ich eine gewagte These zur Diskussion: Viele Unternehmen leiden selbstverschuldet am Fachkräftemangel. Wie ich zu dieser Schlussfolgerung gelange und wie die Stellenbesetzung trotz – oder gerade dank des Fachkräftemangels – gelingt, beleuchtet der folgende Artikel.
By Laura Pohl, Dezember 2023
Flexibilität als Wettbewerbsvorteil im Fachkräftemangel
Die Corona-Pandemie hat auch den standhaftesten Arbeitgeber:innen gezeigt, dass Arbeitsmodelle flexibler gestaltet werden müssen. Auch im Zeitalter nach Corona bestehen Arbeitnehmer:innen auf flexiblere Arbeitsmodelle, sei es betreffend Arbeitsplatz oder Bürozeiten. Unternehmen, die dieser Entwicklung mit Offenheit und Flexibilität begegnen, sind im Wettbewerb um Talente klar im Vorteil. Der Glaube, dass der Fachkräftemangel ein Wohlstandsproblem sei und Arbeitnehmer:innen keine Leistungsbereitschaft mehr zeigen, ist nicht nur überholt, sondern schlicht falsch. Stattdessen gehört die Vorstellung von festen Arbeitszeiten und einem rein stationären Arbeitsplatz der Vergangenheit an, wenige Ausnahmen natürlich vorbehalten.
Bleiben Sie glaubhaft, kommunizieren Sie und fassen Sie sich kurz!
Im Bemühen, sich als attraktive Arbeitgeberin zu positionieren, hat das Thema Employer Branding durch den Fachkräftemangel erheblich an Bedeutung gewonnen. Hierbei ist Authentizität entscheidend. Unternehmen sollten in ihrem Online-Auftritt keine beschönigte Realität zeigen, sondern ehrlich und menschlich auftreten. So ziehen Sie nicht nur fachlich qualifizierte Bewerber:innen an, sondern auch diejenigen, die wirklich zur Unternehmenskultur passen. Eine offene Kommunikation und klare Unternehmenswerte sind der Schlüssel, um Überraschungen zu vermeiden.
Des Weiteren erlebt die aktive Ansprache von Kandidat:innen, insbesondere durch Active Sourcing, gerade bei der Suche von Fachkräften einen regelrechten Boom. Dies erfordert zusätzliche Ressourcen, die Unternehmen entweder intern oder mittels externer Unterstützung, für die Rekrutierung aufwenden müssen. Auch schnelle und transparente Bewerbungsverläufe sind unerlässlich für die erfolgreiche Rekrutierung. Langwierige Prozesse führen dazu, dass qualifizierte Talente abspringen und die Suche verzögert bzw. erschwert wird. Wir empfehlen einen möglichst schlanken und transparenten Ablauf, um Unternehmen und Kandidat:innen zusammenzubringen.
Investieren Sie in Ihre Mitarbeitenden
Der Erfolg von Unternehmen hängt auch von engagierten Mitarbeitenden ab. Unbesetzte Stellen aufgrund von ‚unpassenden‘ Bewerber:innen, führen allseits zu Frust. Die proaktive Weiterentwicklung der internen Talente kann hier Abhilfe schaffen. Die Mitarbeitenden kennen das Unternehmen bereits und passen zur Unternehmenskultur. Sie stellen damit ideale Kandidat:innen für die interne Weiterentwicklung dar.
Die Förderung von Mitarbeitenden erhöht zudem die Wertschätzung, Zufriedenheit und Loyalität und erspart im Idealfall auch noch neue Rekrutierungen. Je höher die Anforderungen in puncto Rahmenbedingungen, fachlichen Skills oder Persönlichkeit für neues Personal, umso schwieriger die Suche. Besonders im Falle von Positionen, deren Besetzung ohnehin unter einem ausgetrockneten Markt leidet, ist die Förderung des bereits vorhandenen Humankapitals sinnvoll.
Massgeschneiderte Altersgrenzen und Arbeitsmodelle
Ein weiterer entscheidender Schritt im Umgang mit dem Fachkräftemangel ist die Flexibilisierung von Altersgrenzen und Arbeitszeitmodellen. Statt starren Vorgaben sollten Unternehmen die individuellen Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden berücksichtigen. Wer z.B. länger arbeiten möchte (über das Pensionsalter hinaus), sollte dies auch dürfen. Wer ein tieferes Pensum wünscht und über wertvolles Fachwissen verfügt, sollte auch in einem kleineren Arbeitspensum einen Beitrag leisten können.
Eine flexible Gestaltung von Arbeitszeitmodellen kann nicht nur dabei helfen, aktuelles Fachwissen zu gewinnen bzw. zu bündeln, sondern auch zur Überbrückung, im Falle der Weiterentwicklung jüngerer Mitarbeitender. Ein klassisches Vollzeitpensum muss auch als 80%-Pensum möglich sein, um talentierten Fachkräften, die sich ein tieferes Pensum wünschen, entgegenzukommen. Je nach Position kann auch ein Jobsharing ein Lösungsansatz sein. Ein erheblicher Vorteil dabei ist, dass Abwesenheiten (z.B. durch Urlaub oder Krankheit) abgefedert oder Routinetätigkeiten resp. besondere Herausforderungen gemäss individueller Talente) gemeinsam geschultert werden und im Arbeitsalltag kaum spürbar sind.
Der Fachkräftemangel und seine Facetten
Insgesamt zeigt sich, dass der Umgang mit dem Fachkräftemangel nicht nur eine quantitative, sondern auch eine qualitative Herausforderung darstellt. Unternehmen müssen nicht nur ‚Lücken füllen‘, sondern auch sicherstellen, dass das fachliche Know-how und Mindset von Kandidat:innen stimmt. Dies erfordert eine offene Einstellung zu flexiblen Arbeitsmodellen, eine authentische Unternehmenskultur sowie die aktive Weiterentwicklung der eigenen Mitarbeitenden. Wenn auch moderne Arbeitsrealitäten keine ultimative Garantie für eine erfolgreiche Rekrutierung darstellen, so haben diese Unternehmen definitiv bessere Chancen im Wettbewerb um begehrte, rare Talente. Klar ist: Wer diese Tipps nicht befolgt und überzeugt ist, dass qualitative Arbeit nur zu geregelten Office-Zeiten im Büro geleistet werden kann, sollte sich nicht wundern, wenn das Interesse im Kandidat:innenmarkt ausbleibt.
Falls der Erfolg trotz allem nicht eintritt oder die Suche für Sie schlicht zu aufwendig wird, stehen wir Ihnen gerne mit (weiterem) Rat und Tat zur Seite.
* Dieser Blog wurde mit Verwendung von Chat GPT erstellt.