Silver Worker: Warum Unternehmen sie brauchen

In der öffentlichen Debatte rund um den Fachkräftemangel rücken sie immer stärker ins Licht: Menschen über 50, die mitten im Berufsleben stehen oder nach der Elternzeit im Job wieder durchstarten wollen. Oft als „Silver Worker“ bezeichnet, sind sie ein wertvoller Teil des Arbeitsmarkts – auch wenn das in vielen Unternehmen noch nicht vollständig angekommen ist. Dabei bringen Silver Worker genau das mit, woran es in vielen Betrieben heute mangelt: Lebenserfahrung, emotionale Intelligenz, Organisationstalent und Führungsqualität.
Von Laura Pohl, Mai 2025
Definition: In diesem Blogbeitrag beziehen wir uns mit der Bezeichnung „Silver Worker“ auf Arbeitnehmer:innen über 50, die weiterhin arbeiten oder sogar eine neue Karriere beginnen.
Silver Worker – keine Arbeitskräfte zweiter Wahl
Was Silver Worker auszeichnet, ist nicht nur ihr Wissen – sondern vor allem ihre Haltung. Sie sind oft krisenerprobt, gelassen im Umgang mit Veränderungen und gewohnt, Verantwortung zu übernehmen. Viele von ihnen sind mit einer hohen intrinsischen Motivation unterwegs: Sie wollen ihre Kompetenzen weitergeben, gestalten, sinnvolle Aufgaben übernehmen. Im Gegensatz zu jüngeren Beschäftigten stehen sie nicht am Anfang einer steilen Karriere, sondern suchen Stabilität, Wirkung und eine gute Zusammenarbeit.
Silver Worker haben ausserdem klassische Stärken wie:
- Langjährige Berufserfahrung
- Verlässlichkeit und hohes Pflichtbewusstsein
- Geringere Tendenz zu Fluktuation
- Teamfähigkeit und Konfliktkompetenz
- Bereitschaft zum Wissenstransfer
Zudem bringt diese Generation oft ein berufliches Netzwerk mit, das einen grossen Mehrwert bieten kann.
Die Lösung: Eine altersübergreifende Personalstrategie
Trotz aller Stärken sehen sich viele Silver Worker mit Vorbehalten konfrontiert. In einigen Unternehmen hält sich hartnäckig das Bild, ältere Mitarbeitende seien weniger digital affin, weniger belastbar oder nicht mehr entwicklungsfähig. Auch technische Veränderungen oder agile Arbeitsformen werden eher Jüngeren zugetraut.
Was häufig fehlt, ist eine altersübergreifende Personalstrategie. Viele denken beim Thema „New Work“ und Flexibilität vor allem an die Generation Z – nicht aber an über 50-Jährige. Dabei wünschen auch sie sich moderne Arbeitsmodelle: Homeoffice, sinnvolle Teilzeitmodelle oder Jobsharing sind keine exklusiven Bedürfnisse der Jüngeren.
Unternehmen sollten jetzt handeln. Bis 2030 gehen Millionen Babyboomer in Rente. Umso wichtiger ist es, dieses Wissen zu sichern und neue Wege der Zusammenarbeit zu schaffen. Unternehmen, die den Wert von Silver Workern erkannt haben, setzen bereits konkrete Massnahmen um. Sie legen Wert auf altersdurchmischte Teams, bieten Teilzeit- und Jobsharing-Modelle an und arbeiten mit freiberuflichen oder selbstständigen Silver Workern zusammen.
Eine solche Personalstrategie ist ein Gewinn für Teams, Projekte und die Unternehmenskultur. Wir sprechen uns klar dafür aus, Potenziale nicht nur zu erkennen, sondern aktiv zu fördern – durch Weiterbildung, Mentoring und ein Umdenken bei der Personalentwicklung.
Silver Worker als Zukunftschance
Angesichts des demografischen Wandels ist klar: Ohne Silver Worker wird der Arbeitsmarkt nicht funktionieren. Altersdiversität ist kein Nice-to-have, sondern ein Erfolgsfaktor. Unternehmen, die dies frühzeitig erkennen und umsetzen, sichern sich nicht nur Fachwissen, sondern auch kulturelle Stärke.
Lesen Sie hierzu auch unseren Beitrag «Ü50: Zu alt. Zu teuer? Weder noch.»
Bereit für die nächste Top-Besetzung – vielleicht mit einem Silver Worker?
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